(*1928 in Hermeskeil, Kreis Trier)
Helmut Emmerich wird 1928 geboren und wächst in einem katholisch geprägten Elternhaus auf. Sein Vater ist zudem gewerkschaftlich organisiert und verliert seine Anstellung bei der Eisenbahn, da er als „national unzuverlässig“ gilt. Gemeinsam mit seiner Familie zieht Helmut Emmerich im Jahr 1934 nach Erfurt. Er besucht die Volksschule und ist Mitglied in der Hitlerjugend. Ab 1942 geht Emmerich auf die Städtische Handelsschule in die Klasse H1a. Laut den Prozessakten überzeugen Jochen Bock und Joachim Nerke den zunächst unentschlossenen Emmerich, Teil der Widerstandsgruppe zu werden. Er nimmt an Treffen der Gruppe teil und diskutiert mit den anderen die oppositionellen Ideen des Nationalkomitees „Freies Deutschland“. An der Flugblattaktion ist Emmerich ebenfalls beteiligt. Am 2. Juni 1944 wird er als sogenannter „Mitläufer“ zu sechs Monaten Jugendgefängnis verurteilt. Aufgrund der Dauer der Untersuchungshaft von knapp neun Monaten wird er direkt nach dem Urteilsspruch aus dem Gefängnis an der Andreasstraße entlassen.
Nach seiner Haft findet Emmerich eine Lehrstelle in einem Kältetechnik-Unternehmen in Erfurt. Im November 1944 wird er zur Wehrmacht eingezogen und gerät in Sachsen in sowjetische Gefangenschaft, von dort kann er nach Erfurt entkommen. Ab 1946 ist Emmerich Mitglied der CDU. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Söhnen flieht er 1954 in den Westen. In Nürnberg gründet Emmerich 1962 ein Unternehmen für Kühlmöbel und wird später Mitglied der CSU. Nach dem Mauerfall eröffnet Emmerich auch eine Filiale in Erfurt und organisiert dort Ausbildungsplätze für Jugendliche. 2014 stirbt Helmut Emmerich in Fürth.